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Was ist eigentlich Waldpädagogik?

Am 19. Februar 2019 fand im Waldkindergarten ein Informationsabend zum Thema „Waldpädagogik“ statt. Er richtete sich an alle Eltern mit Interesse daran, dass ihr Kind ab dem kommenden Kindergartenjahr den Waldkindergarten besucht.

Ursel Hahn, die Leiterin des Waldkindergartens, erklärte zu Beginn der Veranstaltung, wie das Apfelbäumchen zu seinem Waldkindergarten kam: Naturpädagogik hatte im Kinderhaus von jeher einen festen Platz, zum Beispiel durch die Waldwochen der Kindergartenkinder. Dieses Angebot konnte das Apfelbäumchen zu seiner großen Freude erweitern, indem es im September 2015 den Waldkindergarten eröffnete.    

Aber was unterscheidet nun eigentlich einen Waldkindergarten vom „normalen“ Kindergarten? Hierauf ging Stephanie Meister, ebenfalls von Anfang an im Waldkindergarten dabei, ein. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Kinder mit ihren ErzieherInnen den Tag draußen erleben. Darüber hinaus ist auch der pädagogische Ansatz ein besonderer. „Waldpädagogik hat das Ziel, den Menschen mit Kopf, Herz und Hand am Beispiel Wald zu einem verantwortungsbewussten vernetzten Handeln zu führen“ zitiert Stephanie Meister die Pädagogen Bolay und Raichle.

In der Praxis heißt das, die Kinder ganzheitlich zu fördern. Dazu gehört zunächst einmal das „soziale Miteinander“, das die Kinder im Wald besonders intensiv erleben. Auf Spaziergängen im unebenen Gelände müssen die Kinder zum Beispiel zwangsläufig ihr Tempo aufeinander abstimmen oder sich eine helfende Hand reichen.

Zugleich werden in der Natur ganz automatisch alle Sinne angesprochen – ob beim Fühlen der unterschiedlichen Baumrinden, beim Riechen von feuchter Erde und Blütenduft oder beim „Hören“ der Stille oder des Vogelgezwitscher im Wald. Darüber hinaus haben die Kinder reichlich Gelegenheit, ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzukommen und ihre Begeisterung für die Natur wird geweckt.
Nicht zuletzt hat der Wald einen ganz eigenen Zauber, in dem Geschichten und Mythen ihren Platz haben. Im Waldkindergarten begeistert zum Beispiel der Troll Lorenz die Kinder immer wieder durch seine geheimnisvollen Briefe.

Besonders ist auch, dass der Wald keine „Wände“ als Grenzen hat. Dies erfordert viel Regelverständnis und Verlässlichkeit von den Kindern, um die Freiheit des Waldes genießen zu können. Die gemeinsam entwickelten Regeln werden im Waldkindergarten immer wieder überprüft und sind ein wichtiger Bestandteil des Alltages. Wobei sich hier wieder der Kreis schließt zu dem anfangs erwähnten „Sozialen Miteinander“ – denn die „Waldprofis“, die schon länger im Waldkindergarten sind, unterstützen die jüngeren Kinder, indem sie ihnen die Regeln und Grenzen zeigen und erklären.

Im Anschluss an den Vortrag berichteten Mitglieder des Elternbeirats, wie es sich im Alltag anfühlt, „Waldeltern“ zu sein: die Waschmaschine hat deutlich mehr zu tun, was aber leicht aufgewogen wird durch die positive persönliche Entwicklung der Kinder.

Zum Abschluss des Abends war Zeit für individuelle Fragen und eine Besichtigung des Waldhauses, das bei widrigen Witterungen zum Essen oder für spezielle Projekte genutzt wird.

Wir hoffen, wir konnten an unserem Informationsabend viele Elternfragen klären und Begeisterung für unser Konzept wecken. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf viele neugierige Waldkinder im nächsten Kindergartenjahr.

<März 2019>

Raupe