Gleichzeitig sensibilisiert man die Kinder für diese kleinen Lebewesen und zeigt auf, wie man sie unterstützen kann. Wir besprechen mit den Kindern, dass der natürliche Lebensraum für die kleinen Krabbler und Flieger immer mehr von uns Menschen genutzt wird und wir mit einem Insektenhotel eine kleine Wiedergutmachung leisten können. Um möglichst verschiedene Arten anzulocken, haben wir es mit den Kindern mit unterschiedlichen Materialien bestückt: in manchen Fächern haben wir hohle Pflanzenstängel für Wildbienen und Co bereitgelegt, in anderen Fächern trockene Blätter und Zapfen für Ohrenkneifer und Florfliegen, getrocknete Pflanzenhalme oder Reisig als Winterversteck für Schmetterlinge, Marienkäfer und sonstige Überwinterungsgäste. Um ungebetene Gäste, wie z.B. den Specht, davon abzuhalten, die Larven oder versteckten Insekten zu fressen, wurde die Front mit einem entsprechenden Draht gesichert. Dass unser Insektenhotel z.B von den Wildbienen als Nisthilfe auch angenommen wird, erkennen wir an den „zugemauerten“ Pflanzenröhren. Besonders freuen wir uns über die von innen aufgenagten Röhrenverschlüsse, da dies der Beweis ist, dass die darin herangewachsene Larve als erwachsenes Insekt auch geschlüpft ist und nun vielleicht emsig dabei ist, die Blumen unseres immer bunter werdenden ehemaligen Sportplatzes zu bestäuben. Und natürlich sind bei uns alle Insekten herzlich willkommen, denn Artenvielfalt ist für eine intakte Natur wichtig. Besonders die Kinder haben ihre Freude, wenn sie wieder einmal eine pelzige dicke Hummel, eine schillernde Schlupfwespe oder einen bunten Käfer gefangen haben und in einem Lupenglas beobachten können. Wir Erzieher können sie dabei unterstützen, die Art mittels eines Bestimmungsbuches zu benennen. Denn wenn die Kinder in ihrer Neugierde begleitet werden und sich spielerisch und kindgerecht Wissen aneignen können, kann eine emotionale Verbindung zur Natur hergestellt werden. Dies gehört zu unseren wichtigsten Anliegen im Waldkindergarten.

<Mai 2024>