Im Zuge der Sicherungsarbeiten an der Steilwand am östlichen Ortsausgang, musste ein Helikopter eingesetzt werden, um Baumaterial ins schwierige Gelände zu befördern. Dieses wurde auf dem alten Sportplatz gelagert, da hier die Anflug-Möglichkeiten günstig waren. So kamen an einem Tag im Februar erst einmal Laster und Gabelstapler zu uns hochgefahren, die das Material brachten und auf dem Sportplatz abluden. Die Spannung wuchs! Doch - oh weh! Der Frühlingssturm machte allen einen gehörigen Strich durch die Rechnung: der Heli-Einsatz musste verschoben werden, da es zu gefährlich war. Also warteten alle geduldig auf besseres Flugwetter und so geschah es dann einige Tage später, dass ein Anruf am Morgen den Beginn des Flugeinsatzes in den kommenden Minuten ankündigte. Da kam schlagartig „Leben in die Bude“! Gerade noch konnten wir Erzieher:innen die Kinder informieren und uns einen spontanen Plan überlegen, dass wir alle unser Frühstück direkt vorm Waldhaus einnehmen würden, um dabei das Geschehen verfolgen zu können. Und da kündigte sich auch schon der „Riesen-Vogel“ in lautem Anflug an. Das Frühstück war plötzlich Nebensache. Nach einer kurzen Landung auf dem Sportplatz startete der Heli wieder und bekam im Standflug per Seil einen Teil des Baumaterials angehängt und flog ihn zum Einsatzort. Dieser Vorgang wiederholte sich einige Male in imposanter Präzision: das Bodenteam und die Besatzung des Helikopters waren perfekt aufeinander abgestimmt und abgesprochen und alles lief reibungslos. Danach kam der Heli ein letztes Mal angeflogen und landete zum Auftanken wiederum auf dem Sportplatz. Nun gab es für die Kinder eine riesengroße Überraschung: sie durften nicht nur zum Hubschrauber, um ihn sich aus der Nähe zu betrachten, nein, es kam noch viel besser... einmal auf dem Pilotensitz Platz nehmen und sich vor all den Fluginstrumenten, Pedalen und Steuerknüppeln fühlen, wie ein echter Hubschrauberpilot! Auch die wirklichen Piloten und Flugbegleiter hatten ihre Freude an den strahlenden Kinderaugen! Gerade unsere Vorschulkinder entpuppten sich z.T. als richtige Fachleute und stellten den Piloten vor dem Abflug interessierte Fragen, die diese gerne beantworteten. Zurück blieben noch lange aufgeregte Kinder, die das Gesehene immer wieder untereinander oder mit uns Erziehern besprachen. Um den Eindruck des Erlebten zu verarbeiten und zu verewigen, durften die Kinder an diesem Tag noch ein Bild von dem roten Helikopter malen. Diese wurden aufgehängt und so konnten die Eltern später beim Abholen die Bilder bewundern, die die Begeisterung der Kinder für dieses beeindruckende Erlebnis 1:1 wiedergaben. Das war ein ungewöhnlicher und toller Tag im Waldkindergarten!
<April 2022>
